Eine der großen Herausforderungen der Imkerei ist der Umgang mit der Varroamilbe und dem Varroaviruskomplex. Die momentane Lösung, gegen die Varroamilbe vorzugehen, ist die medikamentöse Behandlung, die prophylaktische (vorbeugend) eingesetzt wird.
Aufgrund der vermehrten medikamentösen Behandlung ist die eigene Abwehrkraft eines Bienenvolks nicht mehr sichtbar. Zusätzlich wirken Medikamente auf die Darmflora der Biene und schwächen dadurch das Immunsystem und die Abwehrkräfte.
Durchschnittlich wird hier 3 bis 5 Mal in einer Saison medikamentös behandelt. In Italien sogar bis zu 7 Mal. Rosenkranz (2018 in Donaueschingen) prognostiziert, dass bald auch hier bis zu 6 Mal im Jahr gegen die Varroamilbe behandelt werden muss. Der eigentliche Feind sind aber die Viruserkrankungen, die mit der Varroamilbe einhergehen. Gegen die Viruserkrankungen können keine Medikamente eingesetzt werden und eine hohe Bestandsdichte, die oftmals normal ist, kann Viruserkrankungen ohne die Varroamilbe vorantreiben.
Die medikamentengestützten Behandlungen einzustellen, ohne eine Alternative zu verwenden, kann zu einem Verlust von 80% bis 90% der Bienenvölker führen.
Seit über 80 Jahren ist in der Forschung bekannt, dass Honigbienen über die Eigenschaft verfügen, kranke und parasitierte Brut zu erkennen und zu entfernen. In der Folge wurden Testverfahren entwickelt, um das Ausräumverhalten oder Hygieneverhalten (HYG+) von Bienenvölkern zu untersuchen/zu testen.
Die verschiedenen Verfahren werden hier genauer erklärt.
Die einfache, schnelle und effiziente Form, Informationen über das Bruthygieneverhalten zu generieren, ist die Verwendung des Weimarer Nadelstempels.
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HYG+ in der Wissenschaft
Der Nadeltest dient zur Vorselektion gesunder Bienenvölker. Um die Testung möglichst genau zu halten, werden zu wissenschaftlichen Zwecken einzelne Nadeln verwendet. Die Verwendung des Nadelstempels eröffnet die Möglichkeit für eine einfache und schnelle Testung des Hygieneverhaltens mehrerer Bienenvölker.
Entwicklung des Weimarer Nadelstempels
Bei einem Vortrag über Bienenzucht berichtete Job von Praagh von der Testung des Hygieneverhaltens von Bienen mithilfe von flüssigem Stickstoff. Damals fragte ich nach weiteren Möglichkeiten und füllte anschließend meinen Gefrierschrank mit kompletten Mini-Plus Rähmchen. 2 von 30 Völkern zeigten Bruthygiene – ein Volk räumte nach 24 Stunden komplett und das andere zu 30%. Danach beschäftigte ich mich mit der Theorie zur Bruthygiene und den Testmöglichkeiten, während ich das Testverfahren im Gefrierschrank optimierte. Anstelle eines Drohnenschnitts legte ich die kompletten Drohnenrahmen in den Eisschrank, schnitt den Rahmen in gleich große Stücke und montierte ihn in die bestehenden Waben oder in den Drohnenrahmen (mit Kabelbindern) ein.
2015 bis 2019 wurde der gesamte Bestand meiner Bienenpopulation mit der Technik der gefrorenen Brut im Gefrierschrank durchgeführt.
In Kirchhain (2016) wurde eine Studie veröffentlicht, die keinen Unterschied zwischen gefrorener Brut und durchstochener Brut identifizieren konnte. Der pinTest mit einer Nadel war mir aber deutlich zu aufwendig, weswegen die Entwicklung des Nadelstempels unausweichlich war. Am Anfang bestand die Schwierigkeit darin, das perfekte Material zu finden, welches einem Desinfektionsmittel standhielt. Entscheidenden Impuls bei der Entwicklung des derzeitigen Weimarer Nadelstempel gab Stefan Cahl. Mittels eines Laserverfahrens konnte dann die Form und damit die Benutzerfreundlichkeit perfektioniert werden. Mithilfe des IFW (Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung), genauer Andreas Petrich, konnte dann das perfekte und resistente Material gefunden und der Nadelstempel in seiner finalen Version gefertigt werden.
Diese Version wurde im Anschluss von Varroatoleranzzuchtgruppen und Bieneninstituten getestet und bewertet. Mittlerweile wird der Weimarer Nadelstempel in vielen Ländern der Welt erfolgreich angewendet.
Momentan befinden wir uns in der Entwicklung einer App mit dem Jenaer Unternehmen FLYACTS GmbH, um eine schnelle Auswertung und eine Übersichtlichkeit zu ermöglichen.
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